Mobile Datenerfassung mit SAP bei der F. X. MEILLER GmbH & Co. KG
Prozessoptimierung und hohe Flexibilität in der Logistikkette
Die F. X. MEILLER GmbH & Co. KG mit Sitz in München fertigt und vertreibt mit ca. 1500 Mitarbeitern Kipperaufbauten und -anhänger sowie hochwertige Aufzugtüren. Das 1850 gegründete Familienunternehmen kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Von Anfang an hat MEILLER es sich zum Ziel gesetzt, innovative und qualitativ hochwertige Produkte mit hohem Kundennutzen für die Bau- und Entsorgungsbranche herzustellen. Um diesen hohen Anforderungen auch zukünftig gerecht zu werden, hat man Prozesse innerhalb der Logistik optimiert und flexibler gestaltet werden.
Ziel des Projektes
Ziel der IT war es zum einen, eine bessere Datenqualität zu erreichen. Die Daten sollten schneller verarbeitet, Bestände direkt kontrolliert und korrigiert werden können. Zum anderen sollten die Prozesse innerhalb der Logistik vereinfacht und verbessert werden.
Ausgangssituation: Starre und statische Lösung
Die F. X. MEILLER GmbH & Co. KG setzte in der Vergangenheit in ihrer Logistikkette die mobile Datenerfassung mit Barcodes ein. Die verwendete Komplettlösung funktionierte in Verbindung mit dem seit 1998 bestehenden SAP-System. Allerdings war die Anwendung starr und zu statisch für den Kipperhersteller. „Man ist abhängig vom Gerätehersteller, am Code darf nichts geändert werden und Änderungen waren im Allgemeinen schwierig und sehr kostenintensiv“, berichtet Herr Gnan, SAP-MM Prozesskoordinator bei der F. X. MEILLER GmbH & Co. KG. Auch konnte das Altsystem nicht mit zwei Nummernkreisen versehen werden. Das führte dazu, dass zur richtigen Identifikation und Buchung des Materials trotzdem der PC verwendet werden musste. Letztendlich war das Altsystem kompliziert und nicht mehr rentabel für das Familienunternehmen.
Anforderungen: Eine neue, hardwareunabhängige Lösung
Um diese Probleme zu lösen, suchte die F. X. MEILLER GmbH & Co. KG nach einer neuen, hardwareunabhängigen Lösung. Diese sollte zum einen in Echtzeit mit SAP kommunizieren und zum anderen eine gewisse Flexibilität bieten. Dem Kipperhersteller war es wichtig, die einzelnen Anwendungen auch selbst anpassen zu können. Eigene Prozesse sollten selbst gestaltet und programmiert werden. Daneben war die Identifikation über zwei Nummernkreise (Zeichnungs- und Materialnummer) eine wichtige Anforderung. Da nicht alle Bereiche im Werk mit WLAN abgedeckt sind, sollte die Lösung zudem on-/offlinefähig sein.
Entscheidung zu Gunsten der mobilen Datenerfassung MembrainPAS
Auf einem Messebesuch lernte Hr. Gnan die Membrain GmbH kennen. Ausschlaggebend für die Entscheidung zu Gunsten MembrainPAS war, dass sie on-/offlinefähig ist und Prozesse selbst gestaltet und programmiert werden können. Zudem kommuniziert die Lösung in Echzeit mit dem SAP-System und ist erweiterbar für neue Prozesse.
Einbindung der Prozesse und Steuerung über die Mobile Application Platform MembrainPAS
Zuerst wurde die Mobile Application Platform implementiert. Sie steuert die verschiedenen Logistik-Prozesse und kommuniziert zugleich in Echtzeit mit dem SAP-System. Im Anschluss daran passte die F. X. MEILLER GmbH die Standardprozesse von MembrainPAS ihren eigenen, speziellen Bedürfnissen an. Dabei wurden die Anwendungen von F. X. MEILLER-Mitarbeitern selbst gestaltet und programmiert. Auch die passenden SAP-Bausteine wurden dazu entwickelt.
Die mobile Datenerfassung mit MembrainPAS
Die mobile Datenerfassung mit MembrainPAS wurde in den Bereichen Wareneingang, Zentrallager und Versand eingeführt.
1. Die Abläufe im Wareneingang
Im Wareneingang werden die Prozesse Wareneingang zur Bestellung und Wareneingang zur Lieferung sowie das Ersatzteilemanagement über das mobile Gerät abgewickelt.
2. Die Abläufe im Zentrallager
Das Zentrallager verwendet MembrainPAS zum einen für die TA-Quittierung mit Restmengenkontrolle. Es handelt sich dabei um einen Standard SAP-TA, mit dem der Materialbedarf kommissioniert wird. Dabei scannt der Lagerist den Barcode auf dem TA-Zettel, entnimmt das Material aus dem Regal, und bestätigt/bucht im mobilen Gerät. Er hat mit der Anwendung auch die Möglichkeit, Restmengen in den Behältern zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren. Die Differenz wird automatisch als permanente Inventur eingetragen. Zum anderen wird MembrainPAS bei den Kanban-Vorgängen eingesetzt. Wurde der Kanban Status leer gesetzt, so werden die Behälter für die Fertigung automatisch mit Material aufgefüllt. Die Kanban-Behälterprüfung ermöglicht, dass Behälterleichen, d. h. Behälter, die sich nicht mehr drehen, automatisch zum Leer-Pool zurückgeführt werden.
3. Die Abläufe im Versand
Der Versand setzt die mobilen Anwendungen Lieferung verpacken und Warenausgang buchen ein. Ausgangspunkt ist dabei der TA-Auftrag aus dem Zentrallager. Zunächst wird die Lieferungsnummer eingescannt. Das Gerät zeigt dann alle Positionen der Lieferung an. Als nächstes wird der Barcode des entsprechenden Behälters gescannt. Den Barcode findet der Versand-Mitarbeiter in einem Katalog. Die Materialien werden dann dem Behälter zugeordnet (z. B. einem Karton). Zuletzt wird noch das Gewicht (Gesamtgewicht Behälter und Material) des Auftrages erfasst und die Versandart ausgewählt. Nach Buchung wird automatisch der Lieferschein erstellt und der Sendung beigelegt.
Zusammenfassung
Mit MembrainPAS wurde eine vielfältige, mobile Lösung implementiert, die die Logistik-Prozesse vereinfacht und die Datenqualität verbessert. Durch die Echtzeit-Kommunikation mit dem SAP-System werden die Daten stets aktuell gehalten. „Besonders profitieren wir im Zentrallager: Mit nur einem Vorgang ist es nun möglich, eine Bestandskontrolle durchzuführen, die Warenentnahme zu verbuchen und die permanente Inventur zu bedienen“, berichtet Herr Gnan. Dadurch, dass das System hardwareunabhängig sowie jederzeit erweiterbar ist und die Prozesse selbst gestaltet werden können, hat Herr Gnan bereits Pläne für zukünftige Anwendungen.
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